Hintergründe

Methodik

Die Grundlage dieser Plattform bildete die Recherche relevanter Quellen zu Leserlichkeit und Lesbarkeit. Als Kriterien zählten die Eindeutigkeit von Empfehlungen, die Angabe von Nenngrößen und Maßen, Aussagen zur Barrierefreiheit und die Reliabilität der Quellen, womit die Verlässlichkeit und wissenschaftliche Fundierung gemeint ist. 16 Einflussgrößen wurden nach zeichenbezogenen, textbezogenen, kontrast- und farbbezogenen, bildbezogenen und materialbezogenen Faktoren sortiert, analysiert und in mehreren Stufen evaluiert.

Die DIN 1450 erwies sich dabei in den meisten Fällen als die umfassendste Quelle, die über die hier zitierten Angaben hinaus noch weitere Kriterien der Leserlichkeit definiert und daher zur vertiefenden Lektüre empfohlen wird. Neben den Primärquellen liefert auch die typografische Fachliteratur zahlreiche Hinweise. In der Lesbarkeitsforschung klaffen jedoch nach wie vor große Lücken, da entweder Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ohne typografische Kenntnisse forschen oder Gestalterinnen und Gestalter ihre Erkenntnisse nicht nach wissenschaftlichen Kriterien erlangen. Stanislas Dahaene Lesen Knaus 2010 Jan Filek Read/ability – Typografie und Lesbarkeit Niggli 2013 Rudolf Paulus Gorbach (Hg.) Lesen Erkennen –
Symposium der Typografischen Gesellschaft
München 2000
www.tgm-online.de
Anne Rose König Lesbarkeit als Leitprinzip der Buchtypographie
Alles Buch – Studien der Erlanger Buchwissenschaft VII
Universität Erlangen-Nürnberg 2004
So fußen auch die hier gesammelten Empfehlungen auf einem aktuellen Wissensstand, der weiterhin erforscht und bearbeitet werden muss.

Anhand von Test-Layouts wurden die Ergebnisse der Quellenrecherche in mehrstufigen Workshops und Befragungen durch insgesamt 34 sehbehinderte Menschen und Augenpatienten evaluiert. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Symptome der Augenerkrankungen, der komplexen Fragestellung und der geringen Teilnehmerzahl können die dabei ermittelten Bewertungen zwar keinen Anspruch auf wissenschaftliche Validität erheben, jedoch fanden die final definierten Gestaltungsparameter trotz der heterogenen Anforderungen der Betroffenen eine sehr hohe Zustimmungsrate und können als ein derzeit vertretbarer Standard gelten.

Große Papierbögen liegen aufgefächert übereinander und zeigen Tabellen mit Textblöcken und handschriftlichen Notizen. Matrizen zur Sortierung von Einflussgrößen